Kriterien für die Qualität von Textauswahl, Zusammenfassung und Stichworten - für die Prüfung Akademické čtení

1. Textauswahl

Selbstverständlich ist nicht jeder Text für die Prüfung geeignet. Grundlegende Vorgaben für den Text finden Sie hier: https://jc.ff.cuni.cz/zkousky/urovne-a-struktura-zk/#AkademCteni

Charakteristika des Textes: 

  1. Es muss sich um einen wissenschaftlichen Text / einen Fachtext (Artikel aus einem Periodikum, Kapitel eines Buches etc.) handeln 
  2. Der Text sollte für die Studierenden einen tatsächlichen Mehrwert bringen, d.h. er sollte interessant, relevant und etwa für die Verfassung einer Arbeit hilfreich sein
  3. Der Text muss ein zusammenhängendes Ganzes ergeben
  4. Es sollte ein aktueller Text sein
  5. Der Text muss ursprünglich auf Deutsch geschrieben sein (nicht übersetzt) 
  6. Länge: 10 - 20 Normseiten

Oft treten die folgenden Fragen oder Probleme auf: 

  1. WISSENSCHAFTLICHKEIT 
    a) Es handelt sich nicht um einen Text, der in einem wissenschaftliche Periodikum oder einer sonstigen wissenschaftlichen Veröffentlichung erschien - zum Beispiel um einen Text, den jemand auf seinem Blog veröffentlicht. Auch wenn solche Texte oft interessant sein mögen - für die Prüfung sind Sie nicht akzeptabel. 
    b) Bachelor- oder Magisterarbeiten: normalerweise nicht akzeptabel. Ausnahmen sind vor allem dann möglich, wenn es sich um ein sehr aktuelles Thema handelt, zu dem es sonst noch wenig Veröffentlichungen gibt. (Das ist zum Beispiel beim Fach Neue Medien öfter der Fall). Die Textwahl muss allerdings in der Zusammenfassung besonders gut begründet werden. 
    c) Veröffentlichungen außerhalb wissenschaftlicher Medien: Insbesondere in den Bereichen Sozialarbeit und Bibliothekswesen gibt es des Öfteren auch Publikationen zum Beispiel in Organen von Ministerien, die für das Studium interessant sein können. Sie sollten die Wahl solcher Publikationen auf jeden Fall konsultieren und gut begründen. 

  2. MEHRWERT
    a) Ein "Mehrwert" ist natürlich oft schon durch die kulturell bedingte andere Perspektive gegeben. Dies sollten Sie unbedingt reflektieren. 
    b) Nicht akzeptabel sind zum Beispiel Texte, die eine reine Aufzählung von Fakten (etwa historische Daten und grundlegende Beschreibung von Ereignissen) enthalten oder ganz allgemeine Einführungen in ein Thema - da hier die Lektüre eines fremdsprachigen Textes überflüssig erscheint. 
    c) Sie müssen begründen können, warum der Text für Sie interessant ist. 

  3. ZUSAMMENHÄNGENDES GANZES
    Der Text muss ein Anfang und ein Ende haben - das klingt banal, aber oft erhalten wir Texte bzw. Textteile, die dieses Kriterium nicht erfüllen, z.B. mehr oder weniger beliebig ausgewählte Kapitel aus einem Buch oder nur einen Teil eines wissenschaftlichen Textes. 

  4. AKTUALITÄT
    Das gilt nicht generell, Sie können natürlich auch einen "Klassiker" etwa der Psychologie, Philosophie oder Soziologie auswählen. Nicht akzeptabel aber sind Texte, die schon veraltet sind (das ist vor allem bei gesellschaftlichen und politischen Themen oft der Fall, so ist ein Artikel über die Situation der Frauen in Vietnam aus den 80er Jahren wohl heute nicht mehr aktuell. Sehr problematisch sind auch Texte aus DDR-Publikationen, vor allem wenn sie gesellschaftliche Fragen betreffen). 

  5. DEUTSCHSPRACHIGE AUTOREN
    a) Möglich sind selbstverständlich auch nicht-muttersprachliche Autoren, solange der Text in einem deutschsprachigen wissenschaftlichen Periodikum erschienen ist.
    b) Nicht akzeptabel sind Texte tschechischer Autoren, da zu erwarten ist, dass zumindest ähnliche Publikationen auf Tschechisch vorliegen. (Und ein solcher Text zudem normalerweise keinen "Mehrwert" darstellen kann, siehe 2a)

  6. LÄNGE 
    a) Wichtig ist, dass es sich um einen zusammenhängenden und abgeschlossenen Text handelt (also ein oder auch mehrere Kapitel aus einem Buch, einen Zeitschriftenartikel etc.) 
    b) Nicht akzeptabel ist es, sich etwa mehrere Unterkapitel bis zur Länge von 10 Normseiten zusammenzustellen oder ein Textfragment zu wählen (wo etwa ein paar Thesen aufgeführt werden, aber das dazugehörige Fazit fehlt)