Referat (Didaktisches Material zur Referaterstellung)

Vorbereitung eines Referats

Eingrenzung des Inhalts


Baum
Im Vergleich zu einer schriftlichen Studie muss der Inhalt viel stärker beschränkt werden.

Man sollte sich klar machen, welche Kernaussage man vermitteln will (= die Information, die die Zuhörer in Erinnerung behalten sollen). Alle Elemente des Vortrags sollten zu dieser Kernaussage in Verbindung stehen.

Bei der Planung des Vortrags sollte man von dieser Kernaussage als Zentrum ausgehen. Erst wenn die Kernaussage ausreichend behandelt wurde, können evtl. sekundäre Aussagen integriert haben.

Anpassung an das Publikum


Der Vortrag muss an das Publikum angepasst werden.

Wesentlich ist, Informationen über das Publikum einzuholen.

Wesentliche Fragen:
  • Inwieweit hat das Publikum Fachkenntnisse?
  • Was sind die Interessen des Publikums?

Die Fachkenntnis des Publikums bestimmt das Niveau des Vortrags. Bei einem Publikum, das sich mit dem Thema auskennt, muss man etwa Fachbegriffe nicht erklären, in der Einleitung nicht weit ausholen usw.

Bei einem Publikum, das kein Fachpublikum ist, muss der Referent in der Einleitung die Zuhörer langsam an das Thema heranführen und die Bedeutung hervorheben. Die Ausführungen gehen weniger in die Tiefe und enthalten weniger Details. Die Sprache muss verständlich bleiben, Fachbegriffe müssen erklärt oder umschrieben werden.

Wenn man die Interessen des Publikums kennt, sollte man die für diese Interessen relevanten Aspekte herausheben. Dabei geht es nicht um eine Änderung des Themas, sondern des Blickpunktes.

Wichtig ist, das Interesse der Zuhörer zu wecken (z.B. die wissenschaftliche Fragestellung spannend schildern, allgemeine gesellschaftliche Relevanz betonen etc.)

Man sollte sich daher möglichst früh beim Veranstalter über das Publikum informieren.

Titel des Vortrags und Zusammenfassung sollten erst geschrieben werden, nachdem diese Informationen bekannt sind. Der Titel des Vortrags sollte nicht zu allgemein sein, sondern den Inhalt beschreiben - um keine falschen Erwartungen zu wecken.

Problem: heterogenes Publikum

Bei einem inhomogenen Publikum (Fachpublikum und Laien) ist es schwierig, das Niveau festzulegen. Die einen sollten nicht gelangweilt, die anderen nicht überfordert werden. Die Sprache muss allgemein verständlich sein.

Beginnen Sie mit der Einleitung allgemein, um alle an das Thema heranzuführen.
Weisen Sie auf neu gewonnene Erkenntnisse hin, um das Interesse der Spezialisten hochzuhalten.
In den einzelnen Abschnitten des Hauptteils halten Sie das Niveau anfangs niedrig und heben es dann allmählich durch eine Vertiefung in das Thema und die Erwähnung von Details.
Der Abschluss muss für alle Zuhörer gleichermaßen verständlich und interessant sein.

Anpassung an die Rahmenbedingungen


Wichtig ist vor allem, zu welcher Tageszeit der Vortrag stattfindet (vor allem nach dem Mittagessen und am späteren Nachmittag muss man mit gesunkener Aufmerksamkeit rechnen - Aufmerksamkeitswecker!)

Organisation des Vortrags


Inhalt des Hauptteils sollte max. 3 bis 4 Abschnitte enthalten

Wichtige Informationen sollten durch Wiederholung, visuelle Darstellung und Erwähnung an prominenten Stellen hervorgehoben werden

Zeitorganisation:

Wenn man die Vortragszeit überschreitet, führt das zu sehr großen Problemen in der Organisation - außerdem häufig zu Antipatien gegenüber dem Referenten.

Wichtig ist also sich so gut vorzubereiten, dass man auch die Zeit im Griff hat.
  • Proben Sie den Vortrag mitsamt der gesamten audiovisuellen Hilfsmittel
  • Tragen Sie die Zeiten in das Manuskript ein
  • Bauen Sie einen Zeitpuffer ein - die beim Üben gemessene Zeit sollte die geplante Vortragszeit um 10 % unterschreiten.
  • weniger wichtige Punkte und Folien weglassen, bis diese Zeit erreicht wird
  • Keinesfalls sollte man versuchen, durch schnelles Sprechen die Zeit aufzuholen (Richtgeschwindigkeit: 120 Wörter pro Sekunde)
  • Beim Üben und beim Vortrag: Zeit durch Blick auf die Uhr kontrollieren